Die Geheimnisse um das Verliebt-Sein | Lutz Deckwerth

Anlass für diesen kleinen Exkurs ist das Gespräch mit einem jungen Mann an meinem Tisch beim Lieblingsitaliener. Wir beide schauten unentwegt in unser Handy, ich bei Facebook, er wartend auf eine Nachricht seiner neuen großen Liebe. Darüber ergab sich folgendes interessante Gespräch zum Thema „Verliebt-Sein“:

Er: „Woran erkennt man, ob man wirklich verliebt ist?“

Ich: „Was glaubst Du, woran man es erkennt?“

Er: „Man sieht es, man hört es, man spürt es, man fühlt es.“

Ich: „Ja genau so ist es. Und dennoch gibt es da ein paar Geheimnisse und viel Unbekanntes.“

Bildquellenangabe: © GERD ALTMANN / PIXELIO.DE

Die Geheimnisse um das Verliebt-Sein

Das Verliebt-Sein kommt uns so schwer daher, weil die Liebe so einfach und eben anders ist als wir selbst. Sie will nichts, sie fordert nichts, sie ist nur da und bereit zu Geben und zu Empfangen.

Die erste Stufe des Verliebt-Seins ist das Sehen und Kategorisieren

Die meisten Menschen begegnen sich zuerst über das Auge. Sie sehen sich, nehmen sich wahr und ordnen den vermeintlichen Partner in vorgegebene Denkmuster ein. Denn 70 bis 80 Prozent unserer Informationen nehmen wir über unser Auge auf. Das war aber nicht immer so. Unsere Vorfahren haben eine Gefahr zuerst mit dem Ohr und nicht mit dem Auge wahrgenommen.

Die zweite Stufe des Verliebt-Seins ist das Hören und Fühlen

Die Wahrnehmung des Ohres ist um ein Vielfaches genauer als die des Auges. Zum Ohr als Organ gehört das Gleichgewichtsorgan. Es sorgt also dafür, dass wir im Gleichgewicht sind. Das Ohr versorgt aber auch das Gehirn mit Energie und ist eine Art Kontrollsystem für alle Wahrnehmungen. Die Bandbreite des Ohres ist exakt 10 mal größer als die des Auges. Bei der Fledermaus hat das Ohr sogar die Augen ersetzt. Im Spirituellen ist das Ohr die Tür zur Seele. Höre Deine innere Stimme.

Die dritte Stufe des Verliebt-Seins ist das Riechen und Schmecken

Entscheidungsprozesse können direkt und ohne Beteiligung des Bewusstseins durch Gerüche beeinflusst werden. Gerüche können anregen und abschrecken. Sie können Assoziationen bei uns auslösen. In der Tierwelt ermöglichen Gerüche Orientierung, dienen zur Reviermarkierung, entscheiden Partnerwahl, Reproduktionsverhalten und viele andere Aspekte des Lebens. Doch der Menschen hat die Steuerung des Verhaltens durch Gerüche weitgehend verlernt und lässt sich eher durch den Duft eines Parfüms verleiten.

Die vierte Stufe des Verliebt-Seins ist das Tasten und Vereinen

Das Tasten erfolgt über den Körperkontakt. Haut berührt Haut. Und für viele gilt die Haut als das wichtigste Sinnesorgan. Denn wir können zwar ohe Augen und ohne Ohr leben, nicht aber ohne Haut. Sie ist ein Sinnesorgan, welches Belastungen und Gifte, die sich in unserem Körper ansammeln, aufnimmt und ausscheidet. Das Vereinen ist der sexuelle Akt, dem einige Religionen etwas Negatives angehaftet haben. Doch ohne Sex geben es keine Fortpflanzung. Und die körperliche Vereinigung ist der Weg, um Feinheit, Zärtlichkeit und Fürsorglichkeit zu entwickeln. In der Spiritualität ist es der Tanz zweier Seelen.

Die höchste Stufe des Verliebt-Seins ist die wahre Liebe

Du erkennst sie daran, wenn alle vier Stufen des Verliebt-Seins sich in einem einzigen Moment ereigen. Dann sind sich zwei Seelen, die zueinander gehören, auf  Augenhöhe begegnet und haben sich vereint.


 

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